Emertsham. Ganz im Zeichen des bevorstehenden Maibaumaufstellens am 1. Mai, stand die außerordentlich gut besuchte Jahreshauptversammlung des König-Ludwig-Verein Emertsham im Gasthaus „Bes´nwirt“. Dazu konnte Vorstand Hubert Pilgram wiederum den Pfälzer Christian Moos und die Familie Maier aus München, sowie Bürgermeister Hans Hellmeier begrüßen. Letzterer lobte den Verein, der eine große Bereicherung für das gesellschaftliche und soziale Leben in Emertsham darstelle. Hellmeier bekam von der „königlichen“ Vorstandschaft eine Spende von 300 Euro für den Sozialfonds der Gemeinde überreicht.
Musikalisch umrahmte die „Dachbodn Musi“ die Veranstaltung. Hier berichtete Dritter Vorstand Gerold Stauderer in Abwesenheit der erkrankten Schriftführerin Conny Herzinger über die vielen Termine, die seit dem Herbst wegen dem Maibaumaufstellen schon angefallen seien. Vorstand Pilgram berichtete kurz über das letztjährige Patriotentreffen in Germaringen, von der Teilnahme am Burschenfest in Kienberg und vom Jubiläumsfest des TSV Peterskirchen. Dazu bedankte sich der Vorstand bei den vielen Helfern und der sehr guten Teilnahme an den Festen. Dass sich das eigene Jubiläumsfest 2016 auch finanziell für den König-Ludwig-Verein gelohnt habe, darüber berichtete Kassierin Anita Stauderer. Trotzdem dauerte es viele Schreiben und Widersprüche, bis das Finanzamt der Abrechnung von ihr zustimmte, informierte Stauderer. Die Mitglieder zeigten sich angesichts des guten Kassenstands sehr zufrieden, so dass eine einstimmige Entlastung der Vorstandschaft erfolgte. Der Mitgliederstand des Vereins betrage aktuell 382 Mitglieder.
Pilgram freute sich, dass das Maibaumaufstellen von den Betrieben und Vereinen sehr gut angenommen wird. Voraussichtlich wird der neue Maibaum mehr Taferl tragen als der Letzte. Die ersten Entwürfe der Maibaumtaferl sind bereits fertig, und die vorläufige Einteilung der Taferl vorgenommen. Gestiftet wird der Baum von Bürgermeister Hans Hellmeier. Gefällt konnte dieser wegen der warmen Witterung bislang noch nicht werden, der Waldboden sei nicht befahrbar. Wie Hellmeier informiert, werden jedoch drei in Frage kommende Bäume gefällt werden, „einer davon wird´s werden.“ Denn die Maibaumdiebe stehen bereits in den Startlöchern.
Pilgram umriss kurz das Brauchtum eines Maibaumes. Die erstmalige Erwähnung ist im 15. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert wurde das Baumaufstellen teilweise verboten, aber 1827 durch König Ludwig I wieder erlaubt. Seitdem ist das Aufstellen eines Maibaumes bevorzugt auf den Dorfplatz ein fester Bestandteil des bayerischen Brauchtums. Es gelten auch einige Regeln beim Diebstahl des Maibaumes. So heißt es, dass ein jeder den Baum stehlen darf, der selber einen Maibaum aufgestellt hat oder einen in den nächsten Jahren aufstellen will. Wenn die Bewacher ihre Hand auf den Baum haben, muss der Diebstahl abgebrochen werden. Die Diebe müssen sich schon was ausdenken, um die Bewacher zu überlisten. Der Baum darf aber auch gleich nach dem Fällen gestohlen werden. Nur im Falle von Emertsham werden drei Bäume gefällt, da werden die Diebe dann hoffentlich auch den Richtigen stehlen, meinte Pilgram augenzwinkernd.
Zuletzt versteigerte Zweiter Vorstand Anton Gruber in seiner humorigen Art noch einige Flaschen ausgewählter Weinspezialitäten und König-Ludwig Bilder, die Emertshams „Pfälzer Außenstelle“ Christian Moos mitgebracht hatte. Mit der Bayernhymne schloss die Versammlung.